Attraktive Gartenbegrünung: Den richtigen Rollrasen finden
Pflanzen stellen individuelle Anforderungen an ihre Pflege und Nutzung. Auch dann, wenn es um den Rasen geht. Für einen attraktiven Garten ist es umso wichtiger, den richtigen Rollrasen zu finden. Schließlich soll der Fertigrasen nicht nur für schnelles Grün sorgen, sondern auch auf Dauer standhalten. Während der Standort und die vorherrschenden Wachstumsbedingungen in die Auswahl einfließen, spielt die Zusammensetzung der Rasenmischung eine entscheidende Rolle.
- Die Regelsaatgutmischungen im Überblick
- Sport- und Spielrasen – pflegeleicht und belastbar
- Schattenrasen – widerstandsfähig und genügsam
- Zierrasen – attraktiv und hochwertig
- Weitere Hinweise zur Auswahl von Fertigrasen
- Wo kann man einen passenden Rollrasen finden?
Die Regelsaatgutmischungen im Überblick
Wie herkömmlicher Rasen auch, besteht Fertigrasen aus einer Mischung verschiedener Gräserarten. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer individuellen Eigenschaften. Darunter die Belastbarkeit, Farbgebung, Wuchsform, Licht- sowie Nährstoffbedürfnisse und mehr.
Hier bieten die sogenannten „Regelsaatgutmischungen“ (kurz „RSM“) eine wichtige Orientierungshilfe, um den richtigen Rollrasen zu finden. Die „Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.“ kontrolliert und definiert Rasenmischungen, die sich für bestimmte Verwendungszwecke eignen. Die Einteilung erfolgt in acht übergeordnete Gruppen:
- RSM 1: Zierrasen bzw. Galarasen
- RSM 2: Gebrauchsrasen bzw. Universalrasen
- RSM 3: Sportrasen und Spielrasen
- RSM 4: Golfrasen
- RSM 5: Parkplatzrasen
- RSM 6: Dachbegrünung
- RSM 7: Landschaftsrasen
- RSM 8: Biotopmischungen
Jede dieser Gruppen wird in weitere Unterkategorien aufgeteilt. Diese sehen ein bestimmtes Mischverhältnis von Saatgut vor, welches auf die jeweilige Anwendung ausgerichtet ist. Beispielsweise enthält „RSM 2.3: Spielrasen“ eine Mischung aus Deutschem Weidelgras, Rotschwingel und Wiesenrispe. Die konkrete Zusammensetzung kann sich je nach Lieferant unterscheiden, muss jedoch den vorgegebenen Rahmenbedingungen entsprechen. Erfüllt ein Fertigrasen die Kriterien der Regelsaatgutmischungen, kann er mit der jeweiligen Kategorie gekennzeichnet werden.
Die RSM-Kennzeichnung bietet Käufern einerseits einen einfachen Überblick zu den verwendeten Gräserarten. Andererseits erhalten sie auch die Sicherheit, dass sie geprüfte und qualitativ hochwertige Soden kaufen. Im eigenen Garten kommen die ersten beiden RSM-Gruppen in die nähere Auswahl, um einen geeigneten Rollrasen für die Begrünung zu finden.
Sport- und Spielrasen – pflegeleicht und belastbar
Der Sport- und Spielrasen ist ein echter Allrounder und die häufigste Sorte, die in den meisten Hausgärten zum Einsatz kommt. Die Mischung zeichnet sich durch Gräser aus, die hohen Belastungen standhalten. Dank seiner Trittfestigkeit ist er die ideale Wahl, wenn man Kindern eine Spielwiese bieten möchte. Gleichzeitig ist er vergleichsweise pflegeleicht, wodurch der Erhaltungsaufwand gesenkt wird.
Der handelsübliche Sport- und Spielrasen für den heimischen Garten fällt unter die RSM-Gruppe 2 „Gebrauchsrasen bzw. Universalrasen“. Obwohl die RSM-Gruppe 3 „Sportrasen und Spielrasen“ heißt, handelt es sich dabei um Rasenmischungen, die für Sportplätze wie Fußballstadien optimiert sind. Ein wichtiger Unterschied mit leichter Verwechslungsgefahr, wenn man einen passenden Rollrasen finden möchte.
Schattenrasen – widerstandsfähig und genügsam
Rasen braucht Licht, um zu wachsen. Durch umgebende Gebäude, Baumkronen und Hecken kann das Grundstück jedoch teilweise oder sogar vollständig verschattet werden. Möchte man einen Rollrasen verlegen lassen, der auch unter solchen Bedingungen wächst, bietet sich der Schattenrasen als ideale Lösung an. Genau wie der Sport- und Spielrasen fällt auch der Schattenrasen in der Regel unter die RSM-Gruppe 2 „Gebrauchsrasen bzw. Universalrasen“. Der Unterschied: Die Mischung enthält spezielle Gräsersorten, die mit weniger Sonnenlicht auskommen. Auf diesem Wege wird der Moosbildung vorgebeugt, während eine flächendeckende Begrünung erzielt wird.
Zierrasen – attraktiv und hochwertig
Der Zierrasen ist eine echte Augenweide. So zeichnen sich Rasenmischungen der RSM-Gruppe 1 „Zierrasen bzw. Galarasen“ durch besonders feinblättrige Sorten aus, die sich wie ein grüner Teppich über den Gartenboden legen. Das Ergebnis ist eine gleichmäßig dichte Fläche, die den Garten zu einem Hingucker macht. Im Vergleich zum Sport- und Spielrasen sowie dem Schattenrasen braucht der Zierrasen mehr Pflege, um ein anhaltend dichtes Wachstum zu erzielen. Damit die edle Optik der empfindlichen Gräser erhalten bleibt, sollte diese Art von Fertigrasen möglichst selten betreten und nicht belastet werden.
Weitere Hinweise zur Auswahl von Fertigrasen
Ob Sport- und Spielrasen, Schattenrasen oder Zierrasen: Während sich die einzelnen Sorten unterscheiden, ist die Vegetationsperiode zwischen März und November die beste Zeit, um Rollrasen verlegen zu lassen. Über die Regelsaatgutmischungen hinaus können sich Gartenbesitzer die folgenden Fragen stellen, um den richtigen Rollrasen zu finden:
- Wie sind die Lichtverhältnisse auf dem Grundstück?
- Stehen die Nutzung und Betretbarkeit oder die Optik im Vordergrund?
- Wie viel Zeit möchte ich in die Pflege investieren?
Schon durch die Beantwortung dieser drei Fragen lässt sich ableiten, welche Rasensorte sich am ehesten für den Garten eignet. Hat man sich für eine Art entschieden, sollte man nicht an den falschen Stellen sparen. Je höher die Qualität des Fertigrasens ist, desto attraktiver ist auch das Ergebnis. Neben der RSM-Kennzeichnung sollte man auf die Herkunft der Soden achten, die im Idealfall von einer spezialisierten Rasenschule stammen.
Wo kann man einen passenden Rollrasen finden?
Möchte man den Rollrasen selbst verlegen, sind Baumärkte die häufigste Anlaufstelle. Diese bieten oftmals eine große Auswahl, jedoch sollte man auf etwaige Qualitätsunterschiede achten. Für eine qualifizierte Beratung ist es ratsam, sich an spezialisierte Händler wie ein Gartencenter zu wenden. Viele Rasenschulen verkaufen die Soden direkt vor Ort oder über ihre Online-Shops. Lässt man den Fertigrasen von einem Fachbetrieb verlegen, wird er in der Regel ebenfalls von Rasenschulen bezogen.
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